Das Team der Akamodell, bestehend aus Studierenden und Doktoranden der Studiengänge Luft- und Raumfahrttechnik sowie Maschinenbau unter der Schirmherrschaft von Prof. Andreas Strohmayer vom Lehrstuhl für Flugzeugentwurf, konnte die Anforderungen mit ihrem aus Faserverbundwerkstoffen gebauten Flugzeug am besten in die Praxis umsetzen. Neben der Flugaufgabe wurden ein schriftlicher Bericht sowie ein Vortrag bewertet. Zur Ehrung kommt für die Akamodell ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro dazu. Angetreten waren Teams von Universitäten aus ganz Europa, Ägypten und China. Passend zum internationalen Charakter des Wettbewerbs war auch das Team der Akamodell mit Mitgliedern aus Deutschland, Frankreich, Bulgarien, Griechenland und Schweden aufgestellt.

Um Vergleichbare Bedingungen für alle Teilnehmer zu schaffen, war der elektrische Antriebsstrang, bestehend aus Motor, Propeller und dreizelligem Lithium-Akku vorgegeben. Die elektrische Eingangsleistung beträgt etwa 500 W. Eine zusätzliche Vorgabe war, dass das Flugzeug zerlegt in eine Kiste mit den Maßen 1 m x 0,5 m x 0,4 m passen muss. Das Flugzeug musste mit der aus Stahlplatten bestehenden Nutzlast innerhalb von 60 m Rollstrecke abheben. Nach 30 Sekunden Steigflug erfolgte der Einflug in den Oval-Kurs mit 100 m Abstand zwischen den Scheitelpunkten. Diesen galt es, zehn mal zu umrunden. Die Punktzahl für den Flug wurde nach einer Formel mit der Nutzlast im Zähler und der Zeit für den Streckenflug im Nenner ermittelt. Die zwei besten von insgesamt sechs Durchgängen bildeten das Endergebnis der Flugwertung.

Da die Regeln für den alle zwei Jahre ausgetragenen Wettbewerb jedes mal leicht variiert werden, muss das Flugzeug für ein optimales Ergebnis von Grund auf neu ausgelegt und gebaut werden. Dazu waren neben den im Studium erworbenen Kenntnissen aus Flugzeugentwurf, Aerodynamik, Flugmechanik, Elektrotechnik, Strukturmechanik und Konstruktion umfangreiche praktische Erfahrungen erforderlich, die von den Mitgliedern der Akamodell während zahlreicher Projekte gesammelt wurden. Zu Beginn des Auslegungsprozesses wurde vom Team der Akamodell eine Simulation eines gesamten Flugs erstellt, um den Entwurf durch Variation von Parametern wie Spannweite und Flügelfläche zu optimieren. Verfeinert wurde die Konstruktion mit einem eigens entwickelten Tragflügelprofil, das sowohl einen hohen Maximalauftrieb als auch einen geringen Minimalwiderstand aufweist. Bewusst wurde bei der Auslegung jedoch nicht das theoretische Optimum anvisiert, sondern im Hinblick auf Flugeigenschaften und Wendigkeit ein etwas kleineres Flugzeug mit einer Spannweite von 3,9 m und einer Flügelfläche von 1,2 m² gewählt. Dieser Weg stellte sich im Nachhinein als goldrichtig heraus, konnte doch das Team „Fly Hard“ der Akamodell München die volle Leistung ihres deutlich größeren Flugzeugs mit über fünf Meter Spannweite nicht in der Praxis abrufen.

Der Aufbau von Tragflächen und Rumpf erfolgte als Kohlefaser-Sandwich in CNC-gefrästen Formen. Durch konsequenten Leichtbau konnte ein sehr niedriges Abfluggewicht (ohne Nutzlast) von 3,2 kg erreicht werden.

Mehr als drei mal das Leergewicht (10,2 kg) konnte als Zuladung transportiert werden. Beim entscheidenden Flug wurde der ovale Kurs in 62 Sekunden zehn mal umrundet, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 80 km/h entspricht. Konnten einige Teams die maximale Nutzlast noch leicht überbieten, machte sich während des Fluges das widerstandsarme Design bezahlt: mit der Geschwindigkeit des Stuttgarter Flugzeugs konnte die Konkurrenz nicht mithalten. Da das Team der Akamodell Stuttgart bereits mit den Punkten aus technischem Bericht und Vortrag in Führung lag, war der Sieg zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Spannender war das Rennen um die Plätze zwei und drei. Am Ende war das Siegertreppchen mit der Akamodell Stuttgart und zwei Teams der Akamodell München komplett süddeutsch besetzt. Der undankbare vierte Platz ging nach ebenfalls sehr guter Leistung an das Team der Universität Udine aus Italien, bei dem Professor Luca Casarsa selbst an den Steuerknüppeln stand.

Die Gewinner:
Links: Akamodell München, Mitte: Akamodell Stuttgart, Rechts: Akamodell München