Akamodell Stuttgart erreicht 3.Platz bei der AirCargoChallenge 2022 in München

Die AirCargoChallenge ist ein internationaler Studentenwettbewerb der seit mehreren Jahren an unterschiedlichen Orten ausgetragen wird. Jedes Mal ändern sich die Regularien, sodass die Teams neue Flugzeuge entwickeln müssen. Die ACC fand dieses Jahr vom 5.7. bis zum 9.7. statt und wurde von der AkaModell München ausgetragen.

Die Gesamtwertung des Wettbewerbs setzt sich aus vielen Einzelwertungen zusammen. Die Teams mussten einen ca. 30-seitigen Report und eine Videopräsentation abgeben. Die Videopräsentation war ein Novum. Einige Teams engagierten dafür Medienfachleute und konnten so ein paar Punkte herausholen. Bisher war stattdessen eine Präsentation am Wettbewerbsort abzuhalten.
Den Großteil der Punkte konnten die Teams mit der Flugaufgabe erreichen. Vor den einzelnen Flügen musste jedes Team die angestrebte Payload und Startstrecke angeben. Wenn in 40 statt innerhalb 60 Metern gestartet wurde, gab es Bonuspunkte. Es zeigte sich, dass die meisten Topteams diese Option wählten. Danach mussten in einem 60-sekündigen Steigflug möglichst genau 100 Meter erreicht und anschließend innerhalb von 120 Sekunden die größtmögliche Strecke zurückgelegt werden.

In den vergangenen Jahren hatten die Teams nach der Veröffentlichung der Regularien durch den Ausrichter circa ein Jahr Zeit ein passendes Flugzeug auszulegen, zu entwickeln und zu bauen. Dieses Mal hat die Coronapandemie dazu geführt, dass der Wettbewerb um ein Jahr verschoben wurde. Daher hatten die Teams fast zwei Jahre Zeit.
Das Team der Akamodell Stuttgart hat diese Gelegenheit genutzt und ein Modell mit aus- und einfahrbarern Fowlerklappen zu entwickeln. Eine funktionierende Fowlerklappen-Konstruktion ist ein Novum bei der AirCargoChallenge.

„FlapHeron“ im Aufbau für die technische Inspektion in der Flugwerft Schleißheim

Eine Fowlerklappe erreichen durch den Spalt zwischen den beiden Elementen der Tragfläche deutlich höhere Auftriebskennwerte. Die Herausforderung bei diesem Konzept liegt in der deutlich erhöhten Komplexität der Mechanik.

Entgegen unseren Annahmen und den Bedingungen bei den Rollwiderstandsmessungen waren die Zustände des Flugplatzes sehr gutmütig. Zusätzlich verhalf starker Gegenwind zu allgemein kürzeren Startstecken. Unser Modell mit Fowlerklappen erreichte dadurch zwar bemerkenswert kurze Startstrecken, wodurch aber keine Zusatzpunkte erzielt werden konnten. Die maximale Nutzlast war bei der Akamodell durch die Steigleistung des Flugzeugs begrenzt. In dieser Disziplin konnte „FlapHeron“, wie das Flugzeug getauft wurde, die Erwartungen leider nicht erfüllen. Im Nachgang des Wettbewerbs sollen weitere Untersuchungen und Testflüge durchgeführt werden, um die Ursache des Problems zu identifizieren.

Dennoch konnte unser Team einen beachtlichen dritten Platz erzielen. Den zweiten Platz erreichte das Team aus Udine, Italien. Das Team der RWTH Aachen erreichte bei ihrer ersten Teilnahme den ersten Platz. Wir gratulieren dem Team aus Aachen zu dieser Leistung.

Wir von der Akamodell Stuttgart sind besonders stolz darauf, dass unser Flugzeug, auch wenn es unsere Erwartungen nicht in allen Bereichen erfüllen konnte, am Wettbewerb absolut zuverlässig funktioniert hat. Die Erfahrungen, welche wir mit diesem aufwändigen Projekt sammeln konnten waren jede Mühe wert. Wir freuen uns schon auf die nächste AirCargoChallenge in voraussichtlich zwei Jahren in Aachen.

Das Team der Akamodell Stuttgart für die ACC-2022 (3.Platz)

Zum Schluss möchten wir uns bei all denen bedanken die uns bei diesem Projekt in jeglicher Hinsicht unterstützt haben. Zuallererst gilt unser Dank der Universität Stuttgart die uns seit langer Zeit die Räumlichkeiten für unsere Werkstatt zur Verfügung stellt, sowie an alle Institute, die uns tatkräftig unterstützt haben. Unser Dank geht insbesondere an das Institut für Aerodynamik und Gasdynamik (IAG), das Institut für Werkzeugmaschinen (IfW) und das Institut für Flugzeugbau (IFB).
Wir bedanken uns für die finanzielle Unterstützung durch Airbus, Airbus Helicopters und MTU Aero Engines.
Zuletzt möchten wir uns noch bei CN-Models und Carboweave bedanken, die uns großzügig mit Kohlefaser versorgt haben. Herzlichen Dank!